Der Rat des Tinnitus

Kürzlich erzählte mir eine Bekannte, dass sie ihren neuen Job gekündigt hat. Sie ist Anfang 50 und da Frauen 50+ derzeit ohnehin nicht auf der Wunschliste der Unternehmen ganz oben stehen, beschleicht mich ein unangenehmes Gefühl.

 

Warum tut das jemand? Warum gibt man eine sichere, wenngleich stressige Position auf? Die Begründungen mögen im Einzelfall immer unterschiedlich sein.

 

Mit dem „Brennglas“ einer Spezialistin für alles, was sich im Raum eher fühlen als sehen lässt, konnte ich in diesem Fall sehr schnell „den Schuldigen“ ausmachen. Es war der Büroraum selbst. Ein offenes, sehr hellhöriges Büro, in dem viele Menschen sitzen. Die Kollegen rufen sich durch geöffnete Türen die gerade benötigten Informationen zu. Es wird telefoniert „auf Teufel komm raus!“

 

Konzentriertes Arbeiten – ist in diesem Fall nur Menschen möglich, die Multitasking verinnerlicht haben. Und die sind, wie man inzwischen weiß, eher selten.

 

Meine Bekannte hatte Angst, unter diesen Umständen zu viele Fehler zu machen. In stressigen Situationen hat sie nämlich seit Jahren einen überaus lästigen Begleiter: Er heißt Tinnitus und folgt ihr phasenweise auf Schritt und Tritt. Deshalb hat sie die Reißleine gezogen.

 

Heute gibt es sehr viele technische Möglichkeiten, Lautstärke in Büroräumen in den Griff zu bekommen. Da gibt es Schallschutzböden und attraktive Schallschutzpanele und -bilder, Geräuschschluckende Kopfhörer sind ein anderes Beispiel. Sie lassen im Büroalltag nur die Signale durch, die wirklich benötigt werden. Die Kosten sind – verglichen mit den Kosten einer Stellenneubesetzung und den individuellen und volkswirtschaftlich entstehenden Kosten, längerfristig gesehen verschwindend gering.

 

Unternehmen, die Mitarbeiter halten und neue gewinnen wollen, können auch diesen Weg in Erwägung ziehen. Was wünschen sich Ihre Mitarbeiter – und wie lassen sich diese Wünsche und Bedürfnisse praktisch und kosteneffizient umsetzen? Die Lösung liegt oft weniger als einen Steinwurf entfernt…

 

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